IRSA etabliert sich als wichtige Schienenverkehrstagung

Vom 26.-28. November fand in Aachen das 2. Internationale Schienenverkehrssymposium (IRSA) statt. Nach einem lockeren Get Together am Abend des 26. im Super-C der RWTH konnte Professor Nils Nießen, einer der drei Veranstalter des Research Centers Railways(RCR) der RWTH Aachen, am Morgen des 27. mehr als 200 Teilnehmer aus über 15 Ländern im Saal Brüssel des Aachener Eurogress‘ begrüßen.

Weitere Grußworte richteten der neue Rektor der RWTH, Prof. Ulrich Rüdiger, und der Staatssekretär im NRW-Verkehrsministerium, Dr. Hendrik Schulte (Bild), an die Tagungsteilnehmer. Rüdiger betonte dabei die außergewöhnliche Stellung des Wissenschaftsstandorts Aachen mit der RWTH als größter Technischer Universität in Deutschland, deren Gründungsrektor ein Eisenbahningenieur gewesen ist. Schulte nahm die Anwesenden in die Pflicht ihren Beitrag zur Stärkung des Schienenverkehrs in Deutschland zu leisten, damit die Verkehrswende zum Wohle des Klimas gelingt.

Gastredner Heinz Laumen vom Hauptsponsor Scheidt & Bachmann nahm die Zuhörer mit in das schwierige Terrain der Eisenbahnbetriebssicherheit.

Der zweite Gastredner, Professor Adolf Müller-Hellmann, brach eine Lanze für die zügige Umsetzung der Elektromobilität in Deutschland, wobei er als ehemaliger VDV-Geschäftsführer vornehmlich den Öffentlichen Verkehr betrachtete. Die Plenumsveranstaltung wurde beendet durch den dritten Gastredner, Koen Cuypers vom Seehafen Antwerpen, der die Defizite des Transportmittels Schiene im Vergleich zu Schiff und Straße beklagte und darauf hinwies, dass die zunehmend größer und zahlreicher werdenden Schiffsladungen aus Übersee nur mit Hilfe der Schiene ins Europäische Inland transportiert werden können.

Am Nachmittag des 27. und am Folgetag wurden 48 Fachvorträge in mehreren Blöcken, von denen jeweils drei parallel durchgeführt wurden, gehalten.

Die Themen reichten von der Kapazitätserhöhung im Eisenbahnbetrieb über das assistierte und fahrerlose Fahren bis hin zur Erhöhung der Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit durch prädiktive Instandhaltung. Aber auch die klassischen Themen, wie Fahrzeug- und Fahrwerktechnik und Rad/Schiene-Interaktion kamen nicht zu kurz. Über allem schwebte die Digitalisierung und die immensen Möglichkeiten die sie zur Verbesserung des Systems Eisenbahn bietet.

Das Festbankett fand standesgemäß im Alten Straßenbahndepot der Stadt Aachen statt. Ausgiebige Pausen zwischen den Vortragsblöcken und interessante Exponate der Aussteller gaben Raum für intensive Fachgespräche zwischen den Tagungsteilnehmern.

Die veranstaltenden Professoren De Doncker, Nießen und Schindler danken allen Vortragenden, Teilnehmern, Sponsoren und Helfern für die sehr gelungene Tagung und freuen sich schon auf die dritte IRSA im November 2021, bei der auch das Thema SPNV einen prominenten Platz im Programm erhalten wird.